544. Tag :Dies war mein Abschiedsposting im Forum meiner exPartei. Es entstand zwei Tage nach dem Parteitag in Graz an dem die Koalition mit den Kommunisten (KPÖ) beschlossen worden war. Und einen Tag nachdem ich als Mitglied des Landesvorstands der PPAT-Wien zurückgetreten war. Zugleich mit diesem sendete ich meine Austrittserklärung an die Bundesgeschäftsführung. Es war das Ende meiner Piratenzeit.
(Quelle: https://forum.piratenpartei.at/thread-11072.html )
Manchmal geht es schneller als man glaubt. Da denkt man sich noch, jetzt hast du die Position eines Mitglieds der Landesvertretung Wien zurückgelegt und jetzt hast du Ruhe. Aber dann arbeitet es in einem weiter. Man denkt nach und überlegt, warum hast du diese Arbeit die dir so Spass gemacht hat eigentlich jetzt abgelegt?
Und dann kommt einem zu Bewußtsein, dass da im Innern eine Entscheidung gefallen ist, die weitreichender ist, als man selbst glaubte. Es ist als ob das Partnere einem nichts gesagt hätte und heimlich Reisevorbereitungen getroffen hätte. Dann vor einigen Wochen hätte es dann gemeint: "Hi, es geht in die USA". Sobald man das verdaut hat, sagt es dann: "Am Samstag entscheiden wir das dann". Auf Nachfrage, wie, was und wohin genau wird nur gesagt: "Das entscheiden wir dann, wenn wir unterwegs sind". Also bleibt nur eines selbst zu entscheiden. Ob man mitgehen will.
Diese Entscheidung habe ich getroffen. Nein, kann ich nicht. Ich will nicht in ein Bündnis, dass schon als allererstes die Kernvorstellung von mir, dass es um Menschen gehen soll, nicht um Geschlecht, mit Füßen tritt. Und dabei ist es egal, ob jemand meint das sei "Brückentechnologie". Die Partei hat wenige Frauen, aber wenn auf einer BGV bei der Befragung der Bundesgeschäftsführung ernsthaft die Frage gestellt wird, warum Server nach Pokemons benannt worden sind, darf einem das auch nicht wundern.
Erst auf der BGV habe ich diese Nerd-Atmosphäre so richtig erlebt. Alle mit Laptops und verkabelt. Abstimmungsergebnisse die sich nicht selbst erklären, sondern nur mit einem Doktor in Mathematik oder Informatik erklären lassen. Und Leute die offenbar ein Vollversammlung mit einem Stammtisch verwechseln.
Das alle hindert eher "weiblich" sozialisierte Menschen (auch Männer) nicht nur zu uns zu kommen, das schreckt sie massiv ab. Niemand diskriminiert bei uns Frauen, weil sie weiblichen Geschlechts sind. Wir sind einfach nur nicht akzeptabel für Menschen die meist (noch immer) in anderen Bereichen aufwachsen. Und damit ist unser Anteil ca. 10%. Das heist bei jeder Wahl stellen sich minimal überhaupt Frauen auf. Und jede wird mit Handkuss genommen.
Sinnvoll ist das nicht. Für uns sollte es überhaupt keine Rolle spielen ob wir 100% oder 0% von irgendeiner Gruppe mit irgendeinem Geschlechtsmerkmal haben. Wir sollten einfach uns selbst so darstellen wie wir sind. Ob das Medien jetzt gefällt oder nicht, ist nicht unser Bier.
So war es zumindest. Jetzt im Bündnis ist dies nicht mehr akzeptabel. Unsere Liste sollte nur so lang sein dürfen, dass zwei Männer dabeisein dürfen, wenn wir eine Frau finden. Das konnte im mit äußerster Mühe zu einer windelweichen Formulierung ändern. Und was wenn wir tatsächlich aufgrund der magersten Lage keine Frau haben, die wir auch aufstellen können, die zwar hervorragende Arbeit in der Partei leisten, aber nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind. So wie es auch bei Romario (m) der Fall war? Dann erreichen wir die 33% nicht? Dann sind wir frauenfeindlich?
Also Frauen auf die Liste. So rein symbolisch? Weil es halt eine Frau ist? Das zementiert die Bedeutung von Geschlecht. Und dass will ich nicht. Ich will Geschlechterfreiheit. Ich will das junge Menschen ohne diesem Brett vorm Kopf aufwachsen dürfen. Das ihnen niemand sagt, wer und was sie zu sein haben, weil sie oben- und untenrum halt anders sind.
Diese Ansicht von Menschen teilt die KPÖ in keinster Weise, für sie ist die Welt ein Kampf der Klassen. Ein Krieg zwischen Unterdrückers und Unterdrückten. Und die Unterdrückenden sind DIE Männer, die Opfer dieses System DIE Frauen. Und daher muß man die Männer umerziehen, schon die Buben müssen trainiert werden, nicht zu Machos zu werden.
Machmal glaub ich ich träume. Im Mittelalter und bis zur Neuzeit hat man alles darangesetzt, dass Frauen keine leichten Mädchen oder gar Huren werden. Man hat ihnen alles verboten, eingeengt und sie wo es nur ging in ihnen zugewiesene Bereiche gedrängt. Und jetzt? Kehrt sich alles um? Buben und junge Burschen erleben grade, was es heißt auf das Geschlecht festgenagelt zu werden. Was es heißt der potentielle Sexualtäter, der vermutliche Sexist und der grundsätzliche Gewalttäter zu sein.
Das und viel mehr fördert die KPÖ nicht nur, sie treibt es energisch voran. Es ist ihr Kampf gegen das "Patriarchat" und dessen Vernichtung, wie sie zuvor die Vernichtung des "Kapitalismus" betrieben hat und noch immer anstrebt.
Ich kann da nicht mit. Sorry. Es war eine schöne Zeit mit euch. Ich hab euch alle recht ins Herz geschlossen. Keine Nicks, das wäre nicht fair. Aber ich war gern bei euch und ich hab viel gelernt. Ich bin gern mit euch auf der Strasse gestanden, ich hab gern mit euch diskutiert, ich hab mit vielen gestritten um Delegation, Liquid und vieles andere und manchmal sogar getrollt. Es war lustig mit euch. Ich wär sogern noch geblieben, aber ihr geht ja, nicht ich.
Ich wünsch euch eine gute Reise.
Ich bleib noch eine Zeitlang im Forum. Muß noch zusammenpacken. Dann allerdings ist es Zeit weiterzuziehen. Ich habe nicht vor so wie viele andere hier, den anderen ihre Zeit zu stehlen und rumzutrollen. Ich schreib keine Beiträge mehr, da es unsinnig wäre, gegen das Bündnis zu arbeiten, wenn ich gar nicht mehr dabeisein will. Manche haben das für sinnvoll gehalten und stalken seit Jahren die anderen die grad in der Partei sind. Ich bin kein Stalker. Ich gehe und schaue nicht mehr zurück. Ihr sollt in Ruhe abreisen können und ich wünsch euch einen großen Erfolg.
(Quelle: https://forum.piratenpartei.at/thread-11072.html )
Manchmal geht es schneller als man glaubt. Da denkt man sich noch, jetzt hast du die Position eines Mitglieds der Landesvertretung Wien zurückgelegt und jetzt hast du Ruhe. Aber dann arbeitet es in einem weiter. Man denkt nach und überlegt, warum hast du diese Arbeit die dir so Spass gemacht hat eigentlich jetzt abgelegt?
Und dann kommt einem zu Bewußtsein, dass da im Innern eine Entscheidung gefallen ist, die weitreichender ist, als man selbst glaubte. Es ist als ob das Partnere einem nichts gesagt hätte und heimlich Reisevorbereitungen getroffen hätte. Dann vor einigen Wochen hätte es dann gemeint: "Hi, es geht in die USA". Sobald man das verdaut hat, sagt es dann: "Am Samstag entscheiden wir das dann". Auf Nachfrage, wie, was und wohin genau wird nur gesagt: "Das entscheiden wir dann, wenn wir unterwegs sind". Also bleibt nur eines selbst zu entscheiden. Ob man mitgehen will.
Diese Entscheidung habe ich getroffen. Nein, kann ich nicht. Ich will nicht in ein Bündnis, dass schon als allererstes die Kernvorstellung von mir, dass es um Menschen gehen soll, nicht um Geschlecht, mit Füßen tritt. Und dabei ist es egal, ob jemand meint das sei "Brückentechnologie". Die Partei hat wenige Frauen, aber wenn auf einer BGV bei der Befragung der Bundesgeschäftsführung ernsthaft die Frage gestellt wird, warum Server nach Pokemons benannt worden sind, darf einem das auch nicht wundern.
Erst auf der BGV habe ich diese Nerd-Atmosphäre so richtig erlebt. Alle mit Laptops und verkabelt. Abstimmungsergebnisse die sich nicht selbst erklären, sondern nur mit einem Doktor in Mathematik oder Informatik erklären lassen. Und Leute die offenbar ein Vollversammlung mit einem Stammtisch verwechseln.
Das alle hindert eher "weiblich" sozialisierte Menschen (auch Männer) nicht nur zu uns zu kommen, das schreckt sie massiv ab. Niemand diskriminiert bei uns Frauen, weil sie weiblichen Geschlechts sind. Wir sind einfach nur nicht akzeptabel für Menschen die meist (noch immer) in anderen Bereichen aufwachsen. Und damit ist unser Anteil ca. 10%. Das heist bei jeder Wahl stellen sich minimal überhaupt Frauen auf. Und jede wird mit Handkuss genommen.
Sinnvoll ist das nicht. Für uns sollte es überhaupt keine Rolle spielen ob wir 100% oder 0% von irgendeiner Gruppe mit irgendeinem Geschlechtsmerkmal haben. Wir sollten einfach uns selbst so darstellen wie wir sind. Ob das Medien jetzt gefällt oder nicht, ist nicht unser Bier.
So war es zumindest. Jetzt im Bündnis ist dies nicht mehr akzeptabel. Unsere Liste sollte nur so lang sein dürfen, dass zwei Männer dabeisein dürfen, wenn wir eine Frau finden. Das konnte im mit äußerster Mühe zu einer windelweichen Formulierung ändern. Und was wenn wir tatsächlich aufgrund der magersten Lage keine Frau haben, die wir auch aufstellen können, die zwar hervorragende Arbeit in der Partei leisten, aber nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind. So wie es auch bei Romario (m) der Fall war? Dann erreichen wir die 33% nicht? Dann sind wir frauenfeindlich?
Also Frauen auf die Liste. So rein symbolisch? Weil es halt eine Frau ist? Das zementiert die Bedeutung von Geschlecht. Und dass will ich nicht. Ich will Geschlechterfreiheit. Ich will das junge Menschen ohne diesem Brett vorm Kopf aufwachsen dürfen. Das ihnen niemand sagt, wer und was sie zu sein haben, weil sie oben- und untenrum halt anders sind.
Diese Ansicht von Menschen teilt die KPÖ in keinster Weise, für sie ist die Welt ein Kampf der Klassen. Ein Krieg zwischen Unterdrückers und Unterdrückten. Und die Unterdrückenden sind DIE Männer, die Opfer dieses System DIE Frauen. Und daher muß man die Männer umerziehen, schon die Buben müssen trainiert werden, nicht zu Machos zu werden.
Machmal glaub ich ich träume. Im Mittelalter und bis zur Neuzeit hat man alles darangesetzt, dass Frauen keine leichten Mädchen oder gar Huren werden. Man hat ihnen alles verboten, eingeengt und sie wo es nur ging in ihnen zugewiesene Bereiche gedrängt. Und jetzt? Kehrt sich alles um? Buben und junge Burschen erleben grade, was es heißt auf das Geschlecht festgenagelt zu werden. Was es heißt der potentielle Sexualtäter, der vermutliche Sexist und der grundsätzliche Gewalttäter zu sein.
Das und viel mehr fördert die KPÖ nicht nur, sie treibt es energisch voran. Es ist ihr Kampf gegen das "Patriarchat" und dessen Vernichtung, wie sie zuvor die Vernichtung des "Kapitalismus" betrieben hat und noch immer anstrebt.
Ich kann da nicht mit. Sorry. Es war eine schöne Zeit mit euch. Ich hab euch alle recht ins Herz geschlossen. Keine Nicks, das wäre nicht fair. Aber ich war gern bei euch und ich hab viel gelernt. Ich bin gern mit euch auf der Strasse gestanden, ich hab gern mit euch diskutiert, ich hab mit vielen gestritten um Delegation, Liquid und vieles andere und manchmal sogar getrollt. Es war lustig mit euch. Ich wär sogern noch geblieben, aber ihr geht ja, nicht ich.
Ich wünsch euch eine gute Reise.
Ich bleib noch eine Zeitlang im Forum. Muß noch zusammenpacken. Dann allerdings ist es Zeit weiterzuziehen. Ich habe nicht vor so wie viele andere hier, den anderen ihre Zeit zu stehlen und rumzutrollen. Ich schreib keine Beiträge mehr, da es unsinnig wäre, gegen das Bündnis zu arbeiten, wenn ich gar nicht mehr dabeisein will. Manche haben das für sinnvoll gehalten und stalken seit Jahren die anderen die grad in der Partei sind. Ich bin kein Stalker. Ich gehe und schaue nicht mehr zurück. Ihr sollt in Ruhe abreisen können und ich wünsch euch einen großen Erfolg.
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